Nach der verdienten Nachtruhe nehme ich in der Küche der Herberge mein Frühstück ein: drei Stücke Brot und ein Glas Milch. Der Wirt bedient mich gleich persönlich.
Danach lege ich mich noch ein bisschen hin und schreibe an meinem Reisebetagebuch, bis drei neue Gäste, Dänen, hereinkommen und mich nach dem Wechselkurs fragen. Meine Infromation kommt etwas spät, weil ihnen ein Taxifahrer mit „Unterstützung“ zweier Kollegen gerade über das zehnfache des angebrachten Preises abgeknöpft hat.
Der Wirt regt sich masslos über ihre Dummheit auf und meint, es sei doch nicht möglich, dass eine Fahrt 120 Euro koste! Ich schreibe in der Küche weiter und wir plaudern dabei noch etwas auf französisch. Für ihn ist das Leben ein Kampf und man muss stark sein, um nicht übers Ohr gehauen zu werden.
Er wäre eigentlich mit Leib und Seele Mathematikdozent, hat aber um zu überleben sein Pensum reduziert und betreibt dafür nun die Herberge – er hat sich gegen seine Leidenschft für das Notwendige entschieden…
Am frühen Nachmittag geht die Reise dann schliesslich im nächsten Nachtzug weiter. Jetzt sitze ich mit fünf Spaniern im Abteil: zwei Pärchen und einem „Solisten“. Sie sprechen kaum Englisch und so schlafe und lese ich viel 🙂