Am Morgen spatzieren wir etwas in Selçuk herum und mir fällt ein Postkartenständer auf, der ausnahmsweise einen fixen Preis – drei Karten für eine Lira – und die kaufen wir dann auch prompt. Während ich die Karten betexte, freundet sich Paola mit Doris an. Sie ist eine Scheizerin und betreibt mit ihrem türkischen Mann Mihail den Laden mit Restauration. Wir verabschieden uns mit dem Vorsatz, später noch einmal vorbeizukommen.
Wir sehen uns die bekannte Basilika, eine Moschee mit hübschem Garten und einen der sieben Weltwunder der antiken Welt an. Vom Tempel der Artemis ist allerdings nicht viel übrig geblieben. Einige Trümmer liegen da im im algigen Wasser herum und eine wenn auch hohe so doch einsame Säule erhebt sich in den strahlend blauen Himmel. Bevor wir uns von Doris verpflegen lassen, sehen wir uns das Ephesus-Museum an; eine lieblose Präsentation und wenig beeindruckende Exponate lassen diesen Besuch jedoch kurz ausfallen.
Beim Essen lernen wir den Targu kennen, der ein wildes Leben führte, durch einen Stein auf den Kopf den Wert des Lebens schlagartig erkannte und danach vier Jahre lang las und meditierte um den Sinn desselben zu finden. Jetzt baut er sich gerade eine Existenzgrundlage auf, denn im Herbst will er heiraten. Aus Zeitnot breche ich hier ab, obwohl es noch so viel mehr über ihn zu erzählen gäbe!
Targu wohnt übrigens in einem kleinen „griechischen“ Dörfchen namens Sirince, wo wir ihn besuchen und nachher auch noch etwas Zeit verbringen – es ist wirklich einen Abstecher wert!
Bei unserer Rückkehr treffen wir Doris ins Gespräch vertieft mit unserer Gastwirtin. Wir plaudern etwas mit den beiden und begleiten Doris in der Folge auf den Spaziergang mit ihrem jungen Hund. Und ehe wir uns versehen, sind wir bei ihr zuhause zum Nachtessen eingeladen. So können wir uns zum zweiten Mal an einem Tag von ihren hervorragenden Kochkünsten überzeugen 🙂