Vögeli, Martin: eLearning: Was war, ist und … In: ZHWinfo: Lebenslanges Lernen / Armin Züger (Hrsg.). – 4000. Aufl. – Winterthur: ZHW, 24 (2005), S. 52 ff.
Dies ist der erste einer zweiteiligen Serie zum Thema eLearning. In diesem geht es darum, was bisher an der Zürcher Hochschule Winterthur (ZHW) geschah und im Moment gerade am tun ist. Im nächsten Teil unter dem Titel „eLearning: … und was kommen wird.“ soll die Kristallkugel befragt werden, um ein Stück in die Zukunft zu sehen.
Am Anfang stand für mich im Januar 2001 die Assistenzstelle beim Swiss Virtual Campus (SVC) Projekt „Fundamentals of Signals and Systems“ (SiSy) von Georgios Lekkas. Da es sich beim SVC um ein Bundesprogramm handelt, eignete es sich hervorragend zum Aufbau von Netzwerken. Dafür besonders wichtig in der Anfangszeit war das Forum Neues Lernen (FNL).
In der gleichen Zeit entstand auch die erste Version des Wissenspools eLearning. Dieser wurde bereits in der zhwinfo [1] vorgestellt. In der gleichen Ausgabe berichtete Ulrich Gysel über SiSy. Es sollten weitere Artikel z.B. zu den Themen Modularisierung [2], „Gruppe eLearning“ [3], Anwendungsführer [4] und das Interview „Erfahrungen einer Praktikantin“ [5] folgen.
Weil sich immer mehr Nachrichten und Informationen aus verschiedenen Kanälen bei mir ansammelten, kam mir die Idee einen Newsletter zu verfassen. Die erste Ausgabe erschien am 22. April 2002 und ging an einige wenige „auserwählte“ Arbeitskolleginnen und Kollegen. Heute zählt die Leserschaft fünfhundert Leute aus der Schweiz, Deutschland und Österreich.
Parallel dazu konnten wir zusammen mit dem FNL Weiterbildungen für interessierte Dozierende zur Lernplattform WebCT CE anbieten und eigenständig Beratungen, Schulungen und Programmieraufträge für Macromedia Flash durchführen. Diese Software erfreut sich besonders in interaktiven Online-Kursen dank ihrer Funktionsfülle einer zunehmend grossen Beliebtheit.
Um spannende und wichtige Schlagworte eingehender behandeln zu können und die Dozierenden besser informieren zu können, wurde am 10. Juni 2003 das Impulsprogramm eLearningForum ins Leben gerufen. Ende des Sommersemesters werden es 24 Vorträge von internen und vor allem auch externen Referierenden sein. Von vielen gibt es zudem Tonaufnahmen auf unserer Website.
Neben diesen hauptsächlich mit SVC-Geldern finanzierten Aktivitäten, gab und gibt es aber immer auch eine Anzahl unabhängiger Projekte. Es sind dies zum Beispiel der preisgekrönte OEC-Kompass (digitales Nachschlagewerk), WebLecture (Fragenpool zur Prüfungsvorbereitung) oder das „Modulare Projektmanagement eLearning System mit integrierter Verifizierung“.
Am 12. Juni 2003 konstituierten sich einige Gleichgesinnte zum so genannten eLearningGremium um eLearning an der ZHW zu „institutionalisieren“. Unter anderem auch dank der Hilfe des damals neuen Prorektors Matthias Elmer gelang es einen Leistungsauftrag (passwortgeschütz) für die zu gründende „Gruppe eLearning“ und einen Budgetposten bei der Schulleitung zu erhalten.
Und so kam es, dass ich Januar 2004 als frischgebackener wissenschaftlicher Mitarbeiter die neugeschaffene Stelle „Koordinator für eLearning“ antreten durfte. Neben den alten Arbeiten erweiterte sich dort meine Stellenbeschreibung u.a. durch die Betreuung und teilweise auch Inhaltsproduktion für die erste ZHW-Projektrunde sowie die Bereitstellung einer Lernplattform.
Letzteres stellte sich als knifflige Aufgabe heraus. Die Pädagogische Hochschule Zürich verwendet Ilias, Universität Zürich und ETH bieten ihren Dozierenden OLAT, WebCT CE sowie BSCW an. Der SVC unterstützte die WebCT CE Installation des FNL nicht weiter und finanzierte dafür die nationale Lernplattform WebCT Vista (supportet von Edutech und gehostet von SWITCH).
Die Wahl fiel auf dann aber schliesslich auf Moodle, eine „Free and Open Source“ Lernplattform, die für Dozierende und Studierende einfach zu bedienen ist, dabei einen vernünftigen Funktionsumfang mitbringt und auch vom Webserver keine Spezialitäten (PHP und MySQL) verlangt. Im Wintersemester 2004 wurde der Praxistest ohne grössere technische Probleme gut bestanden.
Dieses Jahr schliesslich läuft die zweite ZHW-Projektrunde (passwortgeschütz) an und mit dem Programm „Good Practice – Besser lehren – Weiterbildung für Dozierende“ startet auch der Kurs „eLearning an der ZHW“ mit einem bunten Set von Kursteilen zu Themen wie „didaktisches Design aus lernpsychologischer Sicht“, „Kommunikation und Kooperation“, Lernerfolgskontrolle oder Evaluation.
Einen wachsenden Sektor stellen Projekte mit Partnern von anderen Hochschulen, aber auch aus der Wirtschaft dar. Die Zeit wird zeigen, ob das Auftragsvolumen und die neuen Lernmethoden ausbaufähig sind oder eLearning wieder in der Versenkung verschwinden wird – aber über die Zukunft wollen wir ja erst im zweiten Teil in der nächsten Ausgabe der zhwinfo sprechen…
Abbildung 1: Zeittafel
2001: SiSy; Erste nationale Netzwerke
2002: Wissenspool; eLearningNews
2003: eLearningForum; eLearningGremium
2004: Leistungsauftrag; 1. Projektrunde
2005: 2. Projektrunde; Weiterbildung
Abbildung 2: zhwinfo N°12
Fussnoten
[1] Vögeli, Martin: E-Learning@zhwin.ch. In: ZHWinfo: E-Learning an der ZHW / Armin Züger (Hrsg.). – 4000. Aufl. – Winterthur: ZHW, 12 (2002), S. 8 ff.
[2] Vögeli, Martin: E-Learning und Modularisierung. In: ZHWinfo: Modularisierung des Studiums / Armin Züger (Hrsg.). – 4000. Aufl. – Winterthur: ZHW, 18 (2003), S. 23 ff.
[3] Elmer, Matthias: Gruppe für eLearning an der ZHW. In: ZHWinfo: Institute an der ZHW / Armin Züger (Hrsg.). – 4000. Aufl. – Winterthur: ZHW, 19 (2004), S. 44 ff.
[4] Gröblinger, Ortrun; Jekat, Susanne; Vögeli, Martin: Anwendungsführer: Die Idee zur Softwareschulung. In: ZHWinfo: Schwerpunkt: Best Practice und Internationalisierung / Armin Züger (Hrsg.). – 4000. Aufl. – Winterthur: ZHW, 22 (2004), S. 59 ff.
[5] Kreuzer, Andrea: <eLearning an der ZHW noch in den Kinderschuhen>. In: ZHWinfo: Schwerpunkt: Absolventinnen / Absolventen und Karriere / Armin Züger (Hrsg.). – 4000. Aufl. – Winterthur: ZHW, 23 (2005), S. 60 ff.