Lehrlingslager


Original Erlebnisberichte von Martin Vögeli

Tolle Stimmung trotz schlechtem Wetter

Koautor: Martin Messerli
Erschienen: MM «intern» 4/1995

Lehrlingslager auf der Alp Siez

Müller Martini Stans und Felben – 26 Lehrlinge aus den Betrieben Stans und Felben verbrachten vom 9.-15. Juli 1995 auf der Alp Siez, in der Nähe von Weisstannen, das diesjährige Arbeitslager. Die Siez umfasst eine Fläche von 1139 Hektaren. Diese teilt sich auf in 800 ha Alpwiese und 150 ha Wald. Der Rest ist ungenutztes Gebiet. Im Sommer weiden hier 180 K. 200 Rinder, 24 Kälber und 150 Schafe. Die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für das Berggebiet (SAB) vermittelte uns Adresse der Alpkooporation Siez.

Wir wurden in der Stadter-Hütte, auf der Alp Vorsiez (1175 M.ü.M.), untergebracht. Hier mussten wir zuerst die Duschen und die Küche einrichten. Coop-Patenschaft war Sponsor für das Essen. Die Ehefrauen der beiden Lehrmeister „zauberten“ feine Gerichte auf den Tisch. Wir danken ihnen herzlich für ihre Arbeit.

Es gab verschiedene Arbeiten zu verrichten, die wir in Gruppen ausführten. Auf dem Heuberg hoben wir einen 400 m langen Graben aus und ersetzten eine alte Wasserleitung durch eine neue. Anschliessend deckten wir den Graben wieder ein. Wir säuberten eine Weide, indem wir Stauden, Jungtannen und dergleichen entfernten. Dem Unkraut wurde im „Einzelstockverfahren“ mit Gift der Garaus gemacht. Auch errichtete einen Zaun und säuberten eine Weide von Steinen. Wir erstellten einen Durchgang für die Kühe „Viehtrehen über eine Runse“ und besserten den Weg zum Augstkamm aus.

Sämtliche Werkzeuge stellte die Genossenschaft Migros Zürich zur Verfügung, die hier in den drei darauf folgenden Wochen ebenfalls ein Lehrlingslager durchführte. Der Präsident der Alpkorporation und der Aktuar fassten tatkräftig mit an, ebenso einige Bergbauern und die beiden Lehrmeister, Kaspar Furrer und Franz Niederberger.

Dem Organisationstalent der beiden Lehrmeister ist es zu verdanken, dass alles wie am Schnürchen lief. Trotz strenger Arbeit und teilweise schlechtem Wetter herrschte eine gute Stimmung und alle waren aufgestellt. Noch am Abend vor unserer Heimreise wurde die Strasse ins Tal ein zweites Mal überschwemmt und mit Geröll verschüttet, so dass ungewiss war, ob wir am nächsten Morgen abreisen könnten. Wir blicken auf ein gelungenes Lager zurück.

«Morgens um sechs ist die Welt noch in Ordnung…»

Erschienen: MM «intern» 4/1996

Lehrlinge aus Felben und Stans helfen Schweizer Bergbauern

Müller Martini Felben und Stans – Auch dieses Jahr machte sich die Lehrlingsabteilung der Firma Müller Martini auf, eine Woche lang einem Bergbauern ein Stück seiner Arbeit abzunehmen.

Um 6 Uhr hiess es aus den Federn – zumeist widerwillig, da es am Abend vorher wieder einmal Morgen wurde, bevor man den Weg ins Bett fand. Geschlafen wurde in der Militärunterkunft im Dorfschulhaus der Gemeinde Marbach (LU). Dementsprechend ruhig war es dann auch beim Frühstück, wo die Lebensgeister mit einem starken Kaffee geweckt wurden. Aber schon musste man sich bereitmachen für die Fahrt mit dem Firmenbus zur Baustelle.

Als erstes wurden immer gleich die Arbeiten unter den 30 Stiften und der einen Lehrtochter verteilt. Da die angehenden Berufsleute aus zwei verschiedenen Niederlassungen stammten (Felben und Stans), wurde darauf geachtet, dass die Gruppen gemischt zustande kamen, um neue Bekanntschaften zu ermöglichen. Dann ging es aber endlich los mit Bauten an Haus und Hof, wo neben dem Holzboden des Wohnhauses, auch ein ganzer Stall unter Anleitung von Fachleuten installiert wurde. Doch auch Feuerholz, Flurbereinigung und Umgebungsarbeiten wurden erledigt. Keine einfache Aufgabe für den Bergbauern Peter Wüthrich immer genügend Arbeit bereitzustellen – noch dazu bei den ständig wechselnden Wetterverhältnissen.

Das Mittagessen wurde jeweils in einer Scheune nahe dem Bauplatz eingenommen. Die Lagerleitung hatte der Lehrmeister von Felben, Kaspar Furrer, inne. Seine Frau war es auch, die sich zusammen mit Rita Niederberger um das leibliche Wohl der Lagerteilnehmer kümmerte.

Eine Abordnung der Betriebsleitung zeigte sich erfreut über das Ausmass der ausgeführten Arbeiten und spendierte einen Dessert für die ganze Gesellschaft. Man freute sich über jeden Besucher… auch den Berufsschullehrer Markus Roos, der gleich selbst tatkräftig anpackte.

Zurück im Tal waren die (Maschinen-)Mechaniker- und Maschinenzeichnerlehrlinge nach dem ausgiebigen Abendessen freigestellt. So sollte es sich auf dem Sportplatz bei Scheinwerferlicht zeigen, welche Lehrlingsabteilung die besseren Fussballer hervorbrachte.

Zum Dank für vollbrachte Leistungen erhielt jeder eine Fensterplakette von der Kontaktstelle für die Bergbevölkerung des Kantons Luzern, deren Vertreter sich hoffnungsvoll zeigte, dass die Betriebsleitung auch in Zukunft Verständnis für solche Einsätze zeigen würde, im Sinne eines engeren Zusammenrückens von Berg- und „Talbevölkerung“.

Mit der Heimreise ging auch ein Lebensabschnitt der Stiften im 4. Lehrjahr zu Ende, die sich nach der RS den wachsenden Ansprüchen des Berufslebens stellen müssen.


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