Leider gibt es vielerorts in Griechenland (wie schon in der Türkei) keine guten Zugsverbindungen und so geht es früh am Morgen weiter mit dem Bus. Und das läuft in der Regel folgendermassen ab: Man löst an einem schummrigen Schalter bei missmutigen und schlecht oder gar nicht Englisch sprechendem Personal das gewünschte Billete, welches jedes Mal anders aussieht. Wenn man Glück hat, werden einem die richtige Bushaltestelle und Umsteigeorte bekannt gegeben.
Der Busbegleiter oder der Chauffeur helfen einem dann beim Verladen des Gepäcks – in unserem Fall der Rucksäcke – im Stauraum unten beim Bus. Ebenso werden dort Briefe und Pakete verladen. Es handelt sich dabei um eine Art Expresssendung, die vom Absender an der einen Busstation aufgegeben und vom Empfänger an der anderen abgeholt wird – clever!
Die Billettkontrolle erfolgt entweder beim Einsteigen durch den Chauffeur oder kurz nach der Abfahrt durch den Busbegleiter bei dem man alternativ die Fahrt auch bezahlen kann. Der Bus hält auf Verlangen (winken) fast überall, z.B. mitten auf der Schnellstrasse bei einem wartenden Auto, um Fahrgästen das Zu- oder Aussteigen zu ermöglichen.
Während der Fahrt hört sich der Chauffeur dann Musik an, kurvt dazu wild gestikulierend durch engste stark befahrene Gassen oder telefoniert von unterwegs mit einem Laden, der an der Strecke liegt, um „fliegend“ ein Getränk in Empfang zu nehmen, von welchem er dann in einer ruhigen Minute mit einem Strohhalm trinkt. Manchmal fühlt man sich einfach sicherer, wenn man versucht die ganze Sache zu verschlafen…
Wie dem auch sei, auch dieses Mal kommen wir an und zwar in Olympia. Als erstes stärken wir uns in einem hübschen Gartenrestaurant und checken dann in der Jugendherberge ein, bevor wir uns aufmachen das alte Olympia zu erkunden. Wir finden schnell ein kostenloses Museum, welches uns die Geschichte der antiken Spiele nahebringt. Gut informiert, wollen wir jetzt aber endlich die historische Stätte sehen.
Die geschichtsträchtigen Ruinen finden wir etwas weiter ausserhalb des Dorfes gelegen. Wir kaufen uns den Kombieintritt Fundstätte mit Museum und beteten das Gelände. Die Hitze treibt uns trotz später Nachmittagstunde noch immer den Schweiss auf die Stirn. Wir sehen viele Überreste aber die reissen uns nicht vom Sockel, auf dem ich mich für ein Foto in Pose geworfen habe. Zum Glück gibt es überall Infotafeln, die etwas Kontext schaffen.
Auf Geheiss von Paola laufe ich im Stadion mit mir selbst um die Wette. Das ist in diesem uralten Stadion natürlich ein erhebendes Gefühl und treibt zu Höchstleistungen an – was ich mit einem noch verstärkten Schweissausbruch bezahlen muss! Wie schade ist es da, dass die antiken Pools heute staubtrocken sind und nicht mehr mit ihrem kühlen Nass locken…
Im dazugehörigen Museum wird die einstige Pracht von Olympia dann erst richtig spürbar: Dort steht nämlich alles was die Ausgrabungen ans Tageslicht gebracht haben. Marmorstatuen von griechischen Götten und Helme von sagenhaften Helden stehen da neben Alltagsgegenständen der „kleinen“ Leute von damals. Die Zeit relativiert eben all
es…