Nach einem umfangreichen Frühstück legen wir uns noch einmal für einen Verdauungsschlaf hin, bevor wir den Weg zur Stätte des sagenumwobenen Orakels zu Delphi unter die Füsse nehmen. Obwohl Paola langsam die Museen gesehen hat, kaufen wir auch hier wieder einen Kombieintritt und betreten kurz darauf das steile Gelände in der brütenden Hitze der unerbittlichen Sonne.
Von der einstigen Pracht ist leider nicht mehr viel übrig zu sehen. Nichtsdestotrotz laufen wir brav alle Wege ab und machen unsere Schnappschüsse. Von einem Orakel gibt es weit und breit nichts keine Spur: Wenigstens einen Automaten mit Glückskeksen oder eine Wahrsagerin hätte ich da schon erwartet!
Das Museum gefällt mir sehr gut, aber da die Akkus der Kamera fast leer sind, muss ich mir genau überlegen, was alles in Pixel aufgelöst und als digitale Erinnerung abgespeichert werden soll… Als ich durch bin, erwartet mich Paola schon beim Ausgang und gemeinsam verlassen wir wieder die klimatisierten Räume des hochmodernen Museums.
Wir essen etwas Kleines in einem Restaurant. Der dicke Kellner schlurft in ausgelatschten Lederschuhen herum, arbeitet aber schnell und zuverlässig. In einer windigen Bar mit toller Aussicht essen wir einen Dessert, bevor Paola sich in einen englischen Roman vertieft, für den ich ihr als Wörterbuch diene und dabei versuche weiterzuschreiben.
Am Abend betätigt Paola sich als Kosmetikerin an meinen Augenbrauen. Die sind buschig und zusammengewachsen – was sich jetzt schlagartig ändert. Nun, buschig bleiben sie vorerst noch, das gefällt mir nämlich sehr gut. Bewunderung äussert sie über meine Augenbrauen: „Die sind so schön lange!“ Stimmt – und ich klimpere gerne damit…