Nach einem Frühstück, bei dem Paola sich fast ausschliesslich von Yoghurt und Honig ernährt, nehmen wir den praktisch vor dem Hotel haltenden Bus, der uns über eine schmale den Bergen abgerungene Strasse trägt, um uns eines der zwölf auf den Gipfeln gelegenen Kloster anzusehen.
Da sich das auch noch eine Menge anderer Leute gedacht haben, sind die Bankreihen bis auf den letzten Platz besetzt und wir dürfen uns weiteren bereits im Gang stehenden Fahrgästen anschliessen, bis der Bus auf den Partplatz vor dem Kloster hält.
Unser Gepäck lassen wir in der Obhut eines Souvenirverkäufers und nachdem wir die 320 Stufen zu den ehrwürdigen Gemäuern erklommen haben, erfahren wir dort eine Menge darüber, wie die Mönche früher lebten , können durch ein kleines Guckloch die Gebeine verstorbener Mönche sehen und natürlich darf auch ein kleiner Laden mit Souvenirs nicht fehlen.
Nur von dem Verbleib der Mönche und dem Leben, welches sie heute führen, werden wir im Dunkeln gelassen. Dafür gibt es drei Museen zu den Themen kriegerische Folklore, Kunsthandwerk und alte Schriften jeweils mit starkem Bezug zum Kloster. Leider darf fast nirgends geknipst werden – aber dafür gibt es eine fantastische Weitsicht und grossformatige Bildbände, die käuflich erstanden werden können…
Als wir zurück wollen, regnet es Bindfäden und wir sind gezwungen das Ende abzuwarten. Es kommen immer noch mehr Touristen an, die von ihren Marsch bis auf die Knochen durchnässt an uns vorbei pilgern. Einige befinden sich aber im Besitze von Schirmen. Später werden wir herausfinden, dass ihnen diese ein findiger Geschäftsmann auf dem Parkplatz verkauft hat. Zu unserem Ungemach dürfen wir zudem feststellen, dass unsere Rucksäcke nicht unter dach standen.
Da nur zwei Linienbusse pro Tag zu den Klöstern fahren, müssen wir eine ganze Weile warten – doch ich bin mit Paola in guter Gesellschaft und so vergeht die Zeit wie im Fluge! Schliesslich kommt aber doch einer und wir dürfen unsere Reise mit regenschwerem Gepäck fortsetzen. Nächster Halt ist der göttergekrönte Berg Olymp.
Ein freundlicher Grieche fährt uns unaufgefordert von der Bushaltestelle mit seinem Kombiwagen zum Hotel unserer Wahl, dem Epineas in Litohoro. Paola darf vorne sitzen, mir bleibt der geräumige Kofferraum – ich vermute sowieso, der Fahrer hat nicht wegen mir gehalten… Angekommen tapezieren wir als erstes das Zimmer mit unserer nassen Wäsche. Leider sind „Verluste“ zu verzeichnen. Einige Kleidungsstücke haben sich verfärbt.
Der Missetäter ist bei Paola ein buntes Baderöckchen und bei mir das grüne T-Shirt mit dem Ying und Yang Zeichen – übrigens ein Geschenk von Lars. Paola mochte es schon vorher nicht, jetzt aber fordert sie mich offen dazu auf, es der Altkleidersammlung zu übergeben. Nun, Mal sehen. Vor der verdienten Nachtruhe vertilgen wir im Eingangsbereich des Hotels noch das verdiente Abendbrot, welches natürlich – sie dürften es richtig erraten – aus Yoghurt und mit Honig besteht!