Evaluation: Software zum Aufspüren von Plagiaten


Vögeli, Martin (2007, August 2). Evaluation: Software zum Aufspüren von Plagiaten. Für: ZHAW Teilprojekt 3a Lehre.

Zusammenfassung

Plagiarismus kann nicht alleine mit einer Software zum Aufspüren von Plagiaten bekämpft werden. An erster Stelle steht die Information von Studierenden und Dozierenden mit Merkblättern und Schulungen zum richtigen Umgang (insb. das Zitieren) mit Quellen und Ideen (Stichwort „geistiges Eigentum“).

Dafür muss an den Hochschulen auch ein Ehrencodex etabliert und eine Ethikdiskussion zum richtigen wissenschaftlichen Arbeiten geführt werden, und die Dozierenden müssen dieses selbst vorleben und von den Studierenden einfordern, um damit ein Vorbild zu sein sowie einen klaren Standart zu setzten.

Die Arbeiten müssen soweit möglich kontinuierlich betreut werden, damit ein vollständiges Abschreiben oder ein Auftrag an einen Ghostwriter verunmöglicht, und die Aufgabenstellungen derart variiert oder geändert, dass die Lösungen nicht gerade fix fertig gesucht, gefunden und kopiert werden können.

Was Software zum Aufspüren von Plagiaten kann: Im Idealfall findet sie per Copy ’n‘ Paste plagiierte Quellen auf dem Internet, in Datenbanken oder früher eingereichten Arbeiten. Was sie nicht oder nur schlecht kann: Übersetzte oder umgeschriebene Passagen und Texte von Ghostwritern erkennen.

Die Tatsache, dass die geprüften Arbeiten bei gewissen Anbietern automatisch in kommerziellen Datenbanken abgespeichert werden, wirft auch Fragen bezüglich dem geistigen Eigentum der Studierenden auf, und verlangt nach einer schriftlichen Zustimmung derselben zu dieser Vorgehensweise.

Drei Varianten: A) (Kostenlose) Software zum lokalen Einsatz durch Dozierende empfehlen. B) Webservice zur (zentralen) Kontrolle der Arbeiten und/oder integriert in Lernplattform durch die Dozierenden selbst anbieten. C) Eine Eigenentwicklung à la A/B (Konsortium?) als Open Source vorantreiben.

Die Lizenzmodelle variieren von Software zu Software und die Litzenkosten sind nur in den wenigsten Fällen im Internet (einige wohl veraltete Zahlen) zu finden. Falls die Prüfung zentral (wie an der Universität St. Gallen) erfolgen soll, dürften die Personalkosten die Lizenzkosten übersteigen.

Sobald klar ist, welche Bedingungen die Software erfüllen soll, werden die in Frage kommenden mit realen Arbeiten geprüft und die (Lizenz-)Kosten für das gewählte Betriebsmodell in Erfahrung gebracht. Eine allfällige nationale Zusammenarbeit könnte die Kosten pro teilnehmende Hochschule reduzieren.

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