Tagungsbericht: Qualitätsmessung an Fachhochschulen


Martin Vögeli schrieb / wrote: Tagungsbericht: Qualitätsmessung an Fachhochschulen und pädagogischen Hochschulen Die von der Konferenz der Fachhochschulen (KFH) organisierte Tagung ‚Qualitätsmessung an Fachhochschulen und pädagogischen Hochschulen‘ fand am 19. September 2005 in Luzern statt. Urs Bucher von der Fachhochschule Zentralschweiz (FHZ) führte durch das Programm. Die Zürcher Hochschule Winterthur (ZHW) wurde durch Ursula Bolli-Schaffner, René Hausammann, Daniel Ulrich und Martin Vögeli vertreten. Uwe Bartsch stellte die Implementation des Systems der ‚European Foundation of Quality Management‘ (EFQM) beim Versicherer ‚Helvetia Patria‘ vor. Drei Dinge wurden dabei deutlich. Erstens: Schon alleine das Messen bringt eine Verbesserung des Ist-Zustandes. Zweitens: Benchmarking kann als Ansporn dienen. Drittens: Das Potential von Kundenreklamationen (im Falle einer FH: Wirtschaftspartner und Studierende) nutzen. Winfried Lieber erläuterte den Einsatz der ‚Balanced Scorecard‘ (BSC) an der Hochschule Offenburg. Im Gegensatz zur Privatwirtschaft seien die Steuermechanismen beschränkt, seien aber z.B. über die Ressourcenzuteilung möglich. Dort gibt es offenbar einen Studiengang, der sich seine hohe Output-Qualität (Absolvierende) durch eine (zu) hohe Dropout-Quote (bei den Studierenden) ‚erkauft‘. Erkauft, weil die Dropouts natürlich auch kosten… Daniel Marek von der Universität Zürich (UZH) wies darauf hin, das QM bereits im Artikel 4 des Universitätsgesetzes verankert sei und QM dementsprechend Beachtung geschenkt werden müsse. Des Weiteren wurden aufgezeigt, wo sich die UZH zurzeit im QM befindet sowie, was davon bereits etabliert wurde. So wird z.B. mit einer Absolvierendenbefragung versucht Lehrqualität, Arbeitsmarkterfolg und Weiterbildungsbedarf zu ermitteln. Iasabel Orbananos stellte das QM-Modell ihrer trilingualen Schule vor, welches 2004 mit dem ‚European Quality Award‘ (EQA) ausgezeichnet wurde. Es lautet: Climate, Confidence, Chests out, Commitment and Constructiveness. Der Erfolg des Modells sei mit der folgenden Zahle illustriert: Im Durchschnitt promovieren 97% der Schüler (ohne Aufnahmeprüfung) ins nächste Jahr, erzielte die Schule hervorragende Resultate bei PISA, Timss, ISEI etc. In einem halbstündigen Workshop wurden verschiedene Instrumente des QM besprochen: Fragebogen, Peer Review, Selbstevaluation mit nachfolgendem Mitarbeitergespräch sowie einer Zielvereinbarung, die nach einem Jahr wieder hervorgeholt wird, Mentoring- als auch Tandem-System, Klassengespräch mit abschliessendem beidseitig unterschriebenem Kurzprotokoll und eine Kombination aus Vorschlagswesen und Ombudsstelle. Silke Michalski erweiterte anschliessend unsere Sicht von der Qualitätsmessung in der Lehre auf die Beratungsdienstleistungen. Dafür gäbe es bereits jede Menge Modelle wie EFQM, SERVQUAL, GAP und den ‚Malcom Bridge Award‘. Sie schlägt einen ereignisorientierten Ansatz à la ‚Critical Incident Technique‘, auch Blueprint genannt, vor. Dabei wird ein Prozess als eine Serie von Ereignissen dargestellt, bei denen etwas schief gehen kann. Reiner Lustenberger erklärte, was bei der Kommission für Technologie und Innovation (KTI) in Bezug auf Forschungsgesuche unter Qualität verstanden wird, wobei man besonders auf gesamtwirtschaftliche Wirkung und Innovationsgehalt achtet. Ihm zufolge unterscheiden sind Gesuche von FHs und Universitäten seit der Erweiterung des Leistungsauftrages qualitativ nur noch irrelevant und werden demzufolge mit gleichen Ellen gemessen. Die vollständigen Tagungsunterlagen mit Annotationen können jederzeit bei Martin Vögeli eingesehen, respektive kopiert werden. Er besuchte die Tagung im Zusammenhang mit seiner Kommissionsarbeit zum Thema ‚Qualität in der Lehre‘ und erteilt gerne weiterführende Auskünfte. Sie können dafür auch www.kfh.ch konsultieren. Lehre, die aus der Tagung gezogen werden kann: Qualität kann man nicht machen, Qualität kann man nur leben!

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